Tiergestützte Pädagogik – unser neues Ausbildungskonzept
Im Zusammenhang mit der Ausbildung zum*r staatlich anerkannten Erzieher*in mit Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung bieten wir eine grundlegende und fundierte Zusatzqualifikation in Tiergestützter Pädagogik an. Diese kann nach Interesse auf zwei unterschiedlichen Niveaus absolviert werden.
Unsere Ausbildung befähigt zur zielgruppenorientierten und pädagogisch zielgerichteten Konzipierung, Durchführung und Auswertung tiergestützter Einheiten und Programme und ist nach ESAAT zertifiziert.
Das Video wird erst nach dem Klick auf das Youtube-Symbol geladen und abgespielt. Dazu baut ihr Browser eine direkte Verbindung zu den Youtube-Servern auf. Mehr Informationen entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
Für wen bietet sich welche Ausbildung an?
Die Tiergestützte Pädagogik bietet sich für jede*n an, der/die Freude daran hat, im pädagogischen Kontext mit Tieren zu arbeiten und für diese Tiere auch Verantwortung zu übernehmen.
Grundausbildung in tiergestützter Pädagogik
Die Grundausbildung ist sinnvoll für alle Auszubildenden, die für ihre professionelle erzieherische Tätigkeit ein grundlegendes Know-How in Tiergestützter Pädagogik haben wollen und durch eigene Erfahrungen und Fachkompetenz ihr erzieherisches Profil schärfen und vielfältiger aufstellen wollen.
Die Inhalte orientieren sich an den Vorgaben der European Society for animal assisted therapy (ESAAT), dem größten europäischen Dachverband für tiergestütztes Arbeiten.
Inhalte der Zusatzqualifikation
Während der Ausbildung werden, basierend auf den Rahmenbedingungen der European Society for animal assisted therapy (ESAAT), folgende Inhalte vermittelt:
Theorie
- Grundlagen der Mensch-Tier-Beziehung
- Grundlagen und Vertiefung der tiergestützten Pädagogik
- Aspekte der Projekt-und Organisationsgestaltung
- Psychologie und Pädagogik
- Ethische Grundlagen i. V. mit der tiergestützten Pädagogik
- Auswahl und Ausbildung von Tieren in der tiergestützten Pädagogik
- Veterinärmedizinische und biologische Aspekte
- Sonstige Themenfelder: Qualitätssicherung, Evaluation
- Trauerarbeit bei Verlust des Tieres
- Zoopädagogik
Praxis
- Lama- und Eselwandern
- Schulbauernhöfe
- Jugendfarmen
- Zooprojekte
- Das Tier im Wald – Waldpädagogik
Am Ende erhältst Du eine Teilnahmebescheinigung über theoretische und praktische Inhalte.
Gebühren für die Zusatzqualifikation und Unterbringung
Die Kosten für die theoretischen, praktischen Inhalte und die Teilnahmebescheinigung sind bereits in der Schulgebühr enthalten. Du kannst sie durch das Aufstiegs BAföG zum Großteil gegenfinanzieren.
Die zusätzlichen Kosten sind:
- Bis zu 50 EUR pro Projektwoche, z.B. für Verpflegung
- Ggfs. individuelle Kosten für persönliches Material (nicht vorgeschrieben)
Die theoretische Ausbildung erfolgt am Bildungscampus in Heidelberg (Kurfürsten Anlage 64-68, 69115 Heidelberg). Die praktische Ausbildung findet an unterschiedlichen Orten in Deutschland statt. Die Kosten für Fahrten, die über die Strecke zur Fachschule hinausgehen, werden in vorheriger Absprache von der Fachschule übernommen.
Weiterqualifizierung zur „Fachkraft für Tiergestützte Interventionen“ nach ESAAT
Wer die Teilnahmebescheinigung und die zwei Jahre Vollzeitausbildung an der Fachschule erfolgreich abgeschlossen hat, kann sich bei uns im Anschluss zur Fachkraft für tiergestützte Interventionen nach ESAAT weiterqualifizieren. Dies ist eine der wenigen offiziell anerkannten Berufsbezeichnungen, die eine fachgerechte und qualitativ hochwertige tiergestützte, pädagogische Arbeit nachweist – und dies europaweit.
Insgesamt werden für die Ausbildung zur Fachkraft 825 Unterrichtsstunden Theorie nachgewiesen, die alle in der Fachschulausbildung eingebaut sind
Praktikum
Für den Abschluss zur Fachkraft nach ESAAT müssen mindestens 300 Stunden Praktikum in einem tiergestützten, pädagogischen Bereich nachgewiesen werden. Dies umfasst einen Umfang von knapp 8 Wochen.
Das Praktikum kann im Rahmen der Fachschulausbildung zum*r Erzieher*in absolviert werden oder auch zusätzlich. Frag gerne bei uns nach!
Hausarbeit
Ein weiterer Bestandteil für den Abschluss als Fachkraft nach ESAAT ist das Verfassen einer Hausarbeit zu einem tiergestützten Thema. Hier kann die Facharbeit im dritten Ausbildungsjahr der Fachschulausbildung angerechnet werden, wenn ein tiergestütztes Thema gewählt wurde. Wenn dies nicht möglich ist, wird eine zusätzliche Arbeit mit einer tiergestützten Thematik verfasst
Kurs in Geriatrie
Der Abschluss als Fachkraft für tiergestützte Interventionen ermöglicht die Arbeit mit allen Altersgruppen.
Da in der Ausbildung zum*r Erzieher*in mit Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung nur Kinder, Jugendliche und (junge) Erwachsene thematisiert werden, beinhaltet der Kurs in Geriatrie medizinische Grundlagen des Alters und der Umgang mit alten Menschen in der tiergestützten Pädagogik. Er umfasst 20 Unterrichtseinheiten und wird von in der Fachschule angeboten.
Mündliche und schriftliche Prüfung
Der letzte Bestandteil der erfolgreichen Ausbildung zur Fachkraft ist eine schriftliche Prüfung und eine mündliche Prüfung zu Inhalten aus dem Fach tiergestützte Pädagogik. Diese können Ende des zweiten Ausbildungsjahres zum*r Erzieher*in oder danach abgelegt werden.
Kosten für die Qualifizierung zur Fachkraft für tiergestützte Interventionen:
Zusätzlich zu den Kosten, die für die Teilnahmebescheinigung entstanden sind, kommen folgende Kosten hinzu:
- Eigenbetrag für den Kurs in Geriatrie (Kosten werden noch bekannt gegeben)
- 150 € Prüfungsgebühr
Bewerben und informieren
Du hast dich für die Ausbildung zum*zur Erzieher*in mit Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung entschieden? Das freut uns! Dann bewirb dich schnell und unkompliziert über unser Bewerberportal.
Bei weiteren Fragen beraten wir dich gerne.
[Anne Alice Koke und Dr. Anke Woll, Leitungsteam F+U Fachschule für Sozialwesen Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung]